Auf lokaler Ebene kann Müll vermieden, Lebensmittel gespart und Ressourcen geschont werden. Als positiver Nebeneffekt entsteht ein „Gemeindegefühl“.
Egal, ob in der Stadt oder in ländlichen Regionen, jeder ist hin und wieder auf Hilfe angewiesen oder hat vergessen etwas einzukaufen. Ein anderer hat vielleicht zeitgleich etwas übrig oder „Langeweile“. Man könnte also eine Art „Nachbarschaftsclub“ schaffen, in dem ein Austausch möglich ist. Nicht benötigte Lebensmittel können dort einfach in einen Kühlschrank gelegt werden und jeder darf sich davon bedienen.
Auch fertig zubereitetes Essen könnte dort angeboten werden. Es gibt eine passende Facebookseite, dort darf jeder Fragen stellen (z.B. : „Sind zufällig zwei Eier da?“), oder auch neue Infos mitteilen (z.B. „habe gerade noch eine Portion Bolognese übrig“). Zusätzlich gibt es in dem Club Sitzmöglichkeiten, man kann einfach auch mal zusammen klönen und sich austauschen. Ein weiteres Goody wäre die Nachbarschafthilfe. Vielleicht benötigt jemand einen Hundesitter und im Gegenzug kann er anbieten, den Flur zu putzen? Damit die Kosten gedeckt werden, zahlt jeder einen Mitgliedsbeitrag von beispielsweise fünf Euro. Dafür hat er dann immer Zugriff auf den Kühlschrank.
Die Mitgliederzahl sollte in etwa bei 100 liegen, je nach Lage und Einwohnerzahl. Jedes Mitglied bekommt den Zugang zur Facebookgruppe und einen Schlüssel. Die Kosten müssen natürlich konkret nachgerechnet werden, aber die Grundidee ist, bereits bezahlte Lebensmittel nicht vergammeln zu lassen und ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Natürlich können auch andere Dinge getauscht werden (Babykleidung, Bücher usw.). Damit nicht alles in einer „Müllhalde“ endet, sollten solche Dinge vorab über Facebook geklärt werden. Bei einer Gruppe von 100 Leuten ist das auch überschaubar.
Wenn ältere Menschen darunter sind, die mit Facebook nicht viel anfangen können, gibt es Flugblätter und einen Aushang. Vielleicht gibt es auch Freiwillige, die die Senioren zweimal pro Woche anrufen und nachfragen, ob sie etwas benötigen oder abzugeben haben. Abgelaufene Lebensmittel werden entsorgt, also wer etwa im Kühlschrank entdeckt, der wirft es direkt weg.
Den „Nachbarschaftsclub“ könnte man vielleicht sogar als Verein eintragen lassen und versuchen, kommunale Förderung zu erhalten. Benötigt wird lediglich ein kleiner Raum mit Toilette und Stromanschluss.
Es ist unwahrscheinlich, dass sich alle 100 Mitglieder zeitgleich dort treffen. Um die Sicherheit zu gewähren, gibt es Öffnungszeiten, damit niemand eine private Party veranstalten kann oder den Raum anderweitig nutzt. Diese Idee ist nicht ganz ausgereift, aber das Prinzip sollte klar sein. Ich halte die Idee für absolut umsetzbar. Neben dem Sparen von Ressourcen kann jeder auch Geld sparen und neue Menschen kennenlernen.